Abschied für immer

Die Kapernaum-Gemeinde und die Region Wedding
sowie die Evangeliums-Gemeinde, Reinickendorf trauern um

Pfr. i. R. Michael Wille
*20.11.1941  13.01.2024

Nach kurzer, sehr schwerer Krankheit verstarb Michael Wille. Er hat sich über viele Jahre lang hier im Wedding vor allem musikalisch, aber auch theologisch in unseren Gemeinden eingebracht und hinterlässt eine schmerzliche Lücke.

In die Wirren des II. Weltkriegs hinein wurde Michael Wille als Sohn zweier Kirchen-musiker in Breslau geboren. Nach der Flucht fand die Familie zunächst in Regensburg ein neues Zuhause. Hier machte Michael auch seine ersten musikalischen Erfahrungen.

Als sich in der Nazarethgemeinde eine Anstellung als evangelischer Kirchenmusiker bot, zog die Familie nach Berlin. Michael machte sein Abitur und studierte zunächst Kirchenmusik. Hier in der Nazareth-Gemeinde entdeckte er auch seine Liebe zur Blechblasmusik, denn dort gab es einen Posaunenchor, den der Vater übernahm und der von Michael nach dessen Tod (1978) weitergeführt wurde.

Es folgte ein Theologiestudium. 1974 – 1984 war er zunächst Pfarrer in der Evangeliums-Gemeinde in Reinickendorf, zu der immer wieder noch Kontakt bestand. Danach wurde er Militärseelsorger in Höxter mit den vielfältigsten Aufgaben, aber die Leidenschaft zur Blasmusik blieb ungebrochen und der "Posaunenchor der evangelischen Militärseelsorge" wurde gegründet. Das war eine anstrengende, aber erfüllende Zeit, die von vielen in der Bundeswehr, aber auch von Ehrenamtlichen und besonders seiner Familie unterstützt wurde.

Als auf Grund der Pensionierung 2006 die Familie nach Berlin zurückkehrte, wartete der „alte“ Posaunenchor sozusagen schon auf ihn. Auch die Kantorei freute sich über einen sicheren Bass, der auch solistisch singen konnte. Und unser Pfarramt war dankbar für Vertretungsdienste, die Michael gerne übernahm.

Der Posaunenchor war nämlich unter der Leitung von Jürgen Schulz, mit dem Michael Wille seit dem Kirchenmusikstudium befreundet war, nach Kapernaum
„gewandert.“ Nach dessen Pensionierung übernahm Michael erneut die Leitung. Wir erinnern uns an festliche Gottesdienste, musikalische Andachten auf dem Friedhof wie auch an frohe Feste, immer mit der passenden Musik. Vor einiger Zeit hat Michael die Leitung an seinen Sohn Thomas weitergegeben, aber blies noch immer die Tuba.

Nun ist er für immer von uns gegangen, aber es bleiben schöne Erinnerungen. Unsere Anteilnahme gilt seiner Ehefrau Christa und seinen Söhnen sowie allen, die ihm nahestanden.