Ich möchte wieder in die Evangelische Kirche eintreten
Für Menschen, die bereits getauft sind, oder aus der Kirche ausgetreten sind und wieder eintreten wollen, ist der Wiedereintritt unbürokratisch und geht ganz einfach. Vereinbaren Sie bitte dazu einen Termin mit uns.
An vielen zentral gelegenen Orten in Deutschland gibt es zudem besondere Kircheneintrittsstellen. Sie sind oft einfach und schnell zu erreichen. Unter www.evangelisch.de können Sie mit Ihrer Postleitzahl oder nach Bundesländern die nächstgelegene Eintrittsstelle finden.
Bundesweit haben Sie außerdem die Möglichkeit, nach einem Telefongespräch mit einer Pfarrperson der EKD-weiten Wiedereintrittsstelle in die Kirche einzutreten. Rufen Sie kostenlos an unter: 0800- 813 813 8. Dort werden gerne alle Ihre Fragen zum Kircheneintritt beantwortet. Werktags von 9:00 Uhr bis 17:00 Uhr, Mittwoch von 9:00 Uhr bis 12:00 Uhr, oder per Mail eintritt(at)evangelisch.de .
Welche Unterlagen brauche ich?
Sie benötigen Ihren Personalausweis, Ihre Taufurkunde und den Nachweis über Ihren Kirchenaustritt. Ihr Austrittsdatum erfahren Sie – sollten Sie die Unterlagen nicht mehr haben – bis mindestens zehn Jahre nach dem Austritt von der Stelle, bei der Sie ausgetreten sind (Standesamt, Gericht). Ihr Taufdatum wird in Ihrer Taufgemeinde für immer aufbewahrt. Rufen Sie einfach dort an. Falls Sie Ihre Taufurkunde nicht zur Hand haben, sprechen Sie uns bitte an.
Ich gehöre zu einer anderen Kirche und möchte evangelisch werden
Vor dem Eintritt in die evangelische Kirche steht zunächst der Austritt aus der Kirche oder Gemeinschaft, der Sie bisher angehören. Gründe müssen Sie dabei nicht angeben. Die zuständigen staatlichen Stellen verlangen dafür Ihren Personalausweis und eine Verwaltungsgebühr. Wenn das geschafft ist, melden Sie sich gern bei uns.
Werde ich noch einmal getauft?
Die Taufe ist einmalig. Die christlichen Kirchen erkennen die Taufe gegenseitig an. Nach dieser ökumenischen Vereinbarung bleibt die Taufe auch beim Wechsel von einer zur anderen Kirche gültig. Darum werden Sie bei einem Wiedereintritt nicht noch einmal getauft. Wenn Sie unsicher sind, ob Ihre Taufe anerkannt wird, rufen Sie uns an. Das finden wir heraus.
Mein Kind möcht in die evangelische Kirche eintreten
Über den Konfessionswechsel eines getauften Kindes bis zum 14. Lebensjahr entscheiden nach der deutschen Rechtsprechung die Eltern oder Erziehungsberechtigten. Allerdings kann der Wechsel nicht gegen den Willen des Kindes geschehen, wenn es das 12. Lebensjahr erreicht hat.
Ich bin noch nicht getauft
Falls Sie sich taufen lassen möchten, vereinbaren Sie am besten ein Taufgespräch. Dabei können Sie Ihre Pfarrerin oder Ihren Pfarrer kennenlernen und über den Glauben, Ihre Familie und natürlich alle Fragen rund um die Taufe und den Gottesdienst ins Gespräch zu kommen. Wenn Sie sich taufen lassen, treten Sie mit Ihrer Taufe automatisch in die evangelische Kirche ein.
Muss ich einen Test bestehen, wenn ich (wieder) in die Kirche eintrete?
Geprüft werden Sie nicht, das sollten Sie selbst tun. Wir möchten einfach gerne wissen, was Sie zu diesem Schritt bewegt – auch, was Sie veranlasst hat, aus der Kirche auszutreten. Vielleicht haben Sie ja besondere Wünsche an die Kirche oder wollen selbst dazu beitragen, dass sich Kirche ändert.
Werde ich der Gemeinde vorgestellt?
Wenn Sie das möchten, sehr gerne. Es ist aber nicht verpflichtend. Wenn Sie aber einen liturgischen Rahmen mit Segen möchten, ist dies gerne möglich – auch außerhalb des Gottesdienstes. Zum Beispiel im Anschluss an einen Gottesdienst. Es ist gut, wenn Sie uns darauf hinweisen.
Was habe ich von der Mitgliedschaft in der Kirche?
Sie gehören wieder richtig dazu! Sie können Pate werden und sich kirchlich trauen lassen. Sie können bei Kirchenwahlen wählen und gewählt werden. Und Sie sind Teil der großen Gemeinschaft, die Antworten auf die Fragen nach Ursprung, Sinn und Ziel des Lebens sucht und dabei auf die Hilfe des lebendigen Gottes vertraut.
Vor allem aber sind Sie Teil einer Solidargemeinschaft. Wenn Sie Kirchensteuer bezahlen, tragen Sie Ihren Teil dazu bei, dass Kirche in unserer Gesellschaft präsent bleibt – in Seelsorge, Gottesdiensten, Bildung oder diakonischem Engagement. Nicht zuletzt haben Sie Anspruch auf eine kirchliche Beerdigung.
Was kostet mich der Eintritt?
Nichts.
Was kostet mich die Kirchenmitgliedschaft?
Viele Kirchenmitglieder müssen keine Kirchensteuer zahlen, zum Beispiel Jugendliche, Studierende, Arbeitslose oder Rentner. Für alle anderen beträgt der Steuersatz je nach Bundesland zwischen acht und neun Prozent der Lohn- oder Einkommenssteuer (nicht des Einkommens!).
Die Kirchensteuer kann als Sonderausgabe von der Einkommenssteuer abgesetzt werden. Wichtig: Bitte melden Sie Ihre Kirchenzugehörigkeit nach Ihrem Wiedereintritt beim Finanzamt!
Weitere Informationen zur Kirchensteuer bekommen Sie hier: Kirchensteuer
Was hat der Staat mit der Kirchensteuer zu tun?
Der Staat zieht die Kirchensteuer mit der Lohnsteuer ein. Für diese Dienstleistung zahlt die Kirche an den Staat eine Gebühr. Ein eigenes kirchliches System wäre erheblich teurer.
Was andere zum Wiedereintritt bewegt hat
"Ich weiß nicht recht, warum ich wieder dazugehören will. Mir hat etwas gefehlt", sagt der 44-Jährige am Telefon. "Der Kirchenaustritt war eine überstürzte Aktion nach dem Studium. Das möchte ich rückgängig machen", erklärt die Ärztin, die vielleicht auch bald Patin werden möchte. Oft können Menschen die Gründe kaum in Worte fassen, warum sie wieder in die evangelische Kirche eintreten möchten. Es ist ein unbestimmter Wunsch wieder dazuzugehören, die Sehnsucht nach einem Stückchen "Heimat". Manchmal gibt es auch einen bestimmten Anlass: Viele Menschen beginnen über eine Rückkehr in die Kirche nachzudenken, wenn sie ein Kind erwarten, sich kirchlich trauen lassen oder ein Patenamt übernehmen wollen. Aber auch schwere Erfahrungen wecken Fragen nach einem "Mehr", nach Kirche, Gott, Gemeinschaft. Häufig lernen Eltern die Arbeit der Kirche über ihre Kinder von einer neuen, positiven Seite kennen. Wichtig ist der evangelischen Kirche für einen Kircheneintritt nur eines: Es muss ein ernsthafter Wille vorhanden sein, wieder zur Kirche zu gehören.
Zehn Gründe in der Kirche zu sein
1. Ich setze auf Hoffnung
In der Kirche höre ich die gute Nachricht von der Liebe Gottes zu den Menschen und zu seiner Schöpfung. Angesichts von Leid und Bösem in der Welt ist es nicht immer leicht, an die Liebe zu glauben. Aber ich halte daran fest.
2. Ich komme zur Besinnung
Kirchen sind zweckfreie Räume, stille Oasen inmitten des oft hektischen Alltags. In Kirchen komme ich zur Ruhe und spüre Gottes Gegenwart. Wenn ich mit seinen Augen auf die Welt und mich schaue, erkenne ich Sinn.
3. Ich finde Halt
Die kirchlichen Sonn- und Feiertage mit ihren Themen, ihren Liedern und ihrer Atmosphäre prägen das Jahr. Gut, dass die Kirche Haltepunkte im Treiben des Lebens setzt.
4. Ich erfahre Klarheit
Im Leben Jesu kann ich wahre Werte erkennen: Friedfertigkeit und Mut zur Wahrheit, Nächstenliebe und Ehrfurcht gegenüber dem Leben.
5. Ich tanke auf
In der Kirche wird mir Gottes Segen zugesprochen: in der Taufe, durch die Konfirmation, bei der Trauung, ja: in jedem Gottesdienst. Ich spüre, wie gut es tut, das Leben als Geschenk zu entdecken.
6. Ich erfahre Wertschätzung
Die christliche Botschaft betont Würde und Einmaligkeit jedes Menschen. Ich werde ernst genommen mit meinen Gaben und Eigenheiten, Stärken und Schwächen. In der Kirche darf ich sein, wie ich bin.
7. Ich bin solidarisch
Die Liebe Gottes gilt allen Menschen. Ich bin in der Kirche, weil ich mich auch mit den Schwachen und Benachteiligten in nah und fern verbunden fühle. Zahlreiche kirchliche Hilfsprojekte machen dies deutlich. Christinnen und Christen treten mit Gebet und Tatkraft für andere ein
8. Ich erlebe Gemeinschaft
In der Kirchengemeinde finde ich eine Gemeinschaft besonderer Art. Trotz aller Unterschiede verbindet die Aufgeschlossenheit für die Botschaft Jesu Christi. Den verschiedenen Interessen und Bedürfnissen entspricht das breite Angebot an Kreisen, Gruppen, Einrichtungen und Veranstaltungen
9. Mir wird vergeben
Christinnen und Christen sind nicht frei von Fehlern. Die Kirche erinnert daran, dass Jesus Mut gemacht hat, Verfehlungen zu gestehen und einander zu vergeben. Beichte und Abendmahl können Befreiungserfahrungen sein
10. Ich bin kulturell aufgeschlossen
Kirchliche Musik und Kunst vieler Jahrhunderte prägen unsere Kultur; in der Kirche wird dieses Erbe gepflegt. Weil Glaube lebendig ist, entstehen immer neue Kunstwerke und Lieder. In Kindergärten, Schulen, in der Erwachsenenbildung und Akademien nimmt Kirche einen wichtigen Bildungs- und Kulturauftrag wahr. Das finde ich gut.
Unten finden Sie die „10 guten Gründe“ auch als pdf-Datei zum Download:
Flyer: 10 gute Gründe warum ich in der Kirche bin